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Redaktion -
3. Juni 2024 um 11:55 -
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Deutscher Reisekonzern FTI insolvent
Diese Nachricht hat die Reisebranche erschüttert und wirft Fragen über die Zukunft der Touristikindustrie auf. Mit rund 11.000 Mitarbeitern und Tausenden von Reisenden, die unmittelbar betroffen sind, gab FTI bekannt, dass am heutigen Montag, den 3. Juni 2024, ein Insolvenzantrag beim Amtsgericht München eingereicht wurde.
Zunächst betrifft die Insolvenz lediglich die Kernmarke FTI Touristik. Es wird jedoch erwartet, dass bald auch für weitere Konzerngesellschaften Insolvenzanträge folgen werden. "Die Unterstützung der Reisenden, die von der Insolvenz unserer Marke direkt getroffen sind, genießt nun höchste Priorität", erklärte ein Sprecher von FTI. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen eine Support-Website sowie eine gebührenfreie Hotline eingerichtet, um betroffene Urlauber umfassend zu unterstützen. Für bereits angetretene Reisen sollen Lösungen gefunden werden, um diese planmäßig zu beenden, während ab Dienstag, dem 4. Juni, der Start neuer Reisen voraussichtlich eingestellt oder nur noch teilweise möglich sein wird.
Die finanzielle Schieflage des Konzerns ist keine plötzliche Entwicklung. Die FTI Group hatte bereits während der Corona-Pandemie staatliche Unterstützung in Höhe von 600 Millionen Euro erhalten, von denen ein großer Teil noch nicht zurückgezahlt wurde. Vor diesem Hintergrund hat ein aktueller Bericht des „Handelsblatt“ enthüllt, dass der Bund eine weitere finanzielle Unterstützung abgelehnt hat, was die finanzielle Notlage des Unternehmens verschärft hat.
Ein dramatischer Finanzengpass, der laut einem Bericht in der „Bild“-Zeitung diskutiert wurde, offenbart die tiefgreifenden Probleme bei FTI. Trotz Verhandlungen über eine kurzfristige Bürgschaft in zweistelliger Millionenhöhe zwischen FTI und den Bundesministerien für Finanzen und Wirtschaft, kam es zu keiner Einigung. Die Verzögerung im Einstieg des neuen Investors Certares (USA), der durch Entscheidungsverzögerungen beim Bundeskartellamt gebremst wurde, hat die Lage weiter verschärft und nötiges Kapital fehlt nun.
Für Urlauber bedeutet dies, dass neue Buchungen über die Vertriebspartner von FTI nicht mehr möglich sind. Welche Schritte Reisende nun ergreifen sollten, bleibt eine drängende Frage für viele Betroffene. Das Scheitern von FTI könnte nicht nur weitreichende Folgen für die Mitarbeiter und Kunden haben, sondern auch die Steuerzahler könnten durch die nicht zurückgezahlten staatlichen Hilfen schwer belastet werden.
Falls Ihr betroffen seid, findet Ihr alle wichtigen Informationen hier: https://www.fti-group.com/de/insolvenz