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Redaktion -
19. September 2024 um 17:56 -
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Dickes Ding für Dickhäuter: 20 Jahre Kölner Elefantenpark
Mit einer Fläche von stolzen 2 Hektar, die rund 10 Prozent des gesamten Zoogeländes einnimmt, setzt diese Anlage seit zwei Jahrzehnten Maßstäbe in der Elefantenhaltung. Der Kölner Elefantenpark gilt als Vorbild für viele ähnliche Projekte weltweit, sowohl in Bezug auf die innovative Architektur als auch auf das tierfreundliche Haltungskonzept.
Ein Zuhause für die Herde: „Protected Contact“-Prinzip
Das Besondere am Kölner Elefantenpark ist das sogenannte „Protected Contact“-Prinzip. Die Elefanten leben hier in einem natürlichen Herdenverband, ohne direkten Kontakt zu den Tierpflegern. In der großzügigen Anlage, die Platz für bis zu 20 Tiere bietet, können die Elefanten ihre soziale Struktur frei entfalten. Die Tiere regeln ihre Hierarchien und die Geburt ihrer Jungtiere selbstständig – ganz ohne Eingriffe der Menschen.
Dieser Ansatz zahlt sich aus: Bereits zwölf Elefantenbabys sind in Köln zur Welt gekommen. Das erste Jungtier, „Marlar“, wurde 2006 geboren und war sofort der Liebling der Kölner. 2023 folgte das bisher jüngste Mitglied der Herde, „Sarinya“. Auch in den kommenden Jahren rechnet der Zoo mit weiteren Nachzuchten – ein wichtiger Beitrag zum Schutz der hochbedrohten Asiatischen Elefanten.
Der Weg zum Elefantenpark: Think big!
Der Bau des Elefantenparks war eine echte Mammutaufgabe – im wahrsten Sinne des Wortes. Bereits in den 90er Jahren setzte sich der damalige Zoodirektor Prof. Dr. Gunther Nogge für eine moderne Elefantenanlage ein, da die alte Unterkunft aus dem Jahr 1863 schlicht nicht mehr zeitgemäß war. Nach langem Ringen bewilligte der Zoo Ende der 90er das Projekt, und 1999 wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben.
Die Anforderungen an den neuen Elefantenpark waren hoch: Er sollte eine artgerechte Haltung der Elefanten gewährleisten und gleichzeitig spektakuläre Einblicke für die Besucher bieten. Der Siegerentwurf eines Hürther Architektenbüros überzeugte auf ganzer Linie: separate Bereiche für Kühe und Bullen, ein Paarungsgehege, Boxen für Medical Trainings und jede Menge technische Finessen – all das sorgt bis heute für optimale Bedingungen für Mensch und Tier.
160 Jahre Elefanten am Rhein
Elefanten sind im Kölner Zoo schon lange zu Hause. Bereits 1864 zog der erste Dickhäuter in die Domstadt – allerdings ohne großes Aufsehen, denn weder sein Name noch sein Geschlecht sind überliefert. Seitdem haben 51 Elefanten den Zoo bewohnt, darunter 40 Asiatische und 11 Afrikanische Elefanten. Namen wie „Rani“, „Savani“ oder „Pretti“ sind vielen Kölnern noch gut im Gedächtnis.
Mit der Eröffnung des Elefantenparks 2004 entschied sich der Zoo, sich auf die Zucht von Asiatischen Elefanten zu konzentrieren. Diese Art ist noch stärker vom Aussterben bedroht als ihre afrikanischen Verwandten. Der Zoo hat sich deshalb dem Schutz und der Erhaltungszucht dieser majestätischen Tiere verschrieben – ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Artenschutz.
International für den Elefantenschutz aktiv
Der Kölner Zoo engagiert sich nicht nur vor Ort, sondern auch international für den Schutz von Elefanten. Elefanten-Kuratorin und Tierärztin Dr. Sandra Marcordes arbeitet an verschiedenen Forschungsprojekten, um das Verhalten und die Bedürfnisse der Tiere besser zu verstehen. Dieses Wissen kommt nicht nur den Zootieren zugute, sondern auch den wildlebenden Elefanten in Asien.
Ein besonderes Herzensprojekt des Zoos ist das „Elephant Transit Home“ (ETH) in Sri Lanka. Hier werden verwaiste und verletzte Elefanten aufgepäppelt und auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Seit 2012 hat der Kölner Zoo bereits knapp 100.000 Euro an das ETH gespendet – ein wichtiger Beitrag zum internationalen Elefantenschutz.
Elefanten in Köln: Eine lange Geschichte
Wusstest du, dass Elefanten in Köln bereits lange vor der Eröffnung des Zoos zu Gast waren? Im Mittelalter machten gleich zweimal Elefanten Station in der Stadt: 1482 und 1563. Die Tiere waren Geschenke an die Kaiser Friedrich III. und Maximilian II. und legten auf ihrem Weg durch Europa auch einen Halt in „Hillije Cölle“ ein. Es dauerte allerdings bis 1864, bis Elefanten dauerhaft im Kölner Zoo beheimatet waren – und seitdem haben sie die Stadt fest in ihrem großen Herzen.
Der Elefantenpark im Kölner Zoo ist mehr als nur eine Attraktion – er ist ein Symbol für den Wandel in der Tierhaltung und den modernen Artenschutz. Auf die nächsten 20 Jahre!
In Zahlen:
Gesamtfläche Elefantenpark ca. 20.000 m2
Brutto-Grundrissfläche Elefantenhaus ca. 5.000 m2
Brutto Rauminhalt ca. 45.000 m2
Kuh-Innenanlage ca. 2.000 m2
Bullen-Innenanlage ca. 750 m2
Besucherbereich Elefantenhaus ca. 350 m2
Servicebereich Elefantenhaus ca. 1.280 m2
Sozialräume Tierpfleger ca. 85 m2
Kuh-Außenanlage ca. 4.650 m2
Paar-Außenanlage ca. 2.370 m2
Bullen-Außenanlage ca. 3.390 m2
Baukosten ca. 15 Mio. € (ca. 3 Mio. Nachbesserungen)
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