Kann ich in Liechtenstein ins Casino, wenn ich in der Schweiz gesperrt bin?

Das Glücksspiel hat inzwischen sowohl in der Schweiz als auch in Liechtenstein eine langjährige Tradition und wird immer beliebter.

In der Schweiz gibt es heute 21 Spielbanken mit einer Konzession von der ESBK. Im Fürstentum Liechtenstein können die Spieler aktuell in sechs Spielbanken um echtes Geld spielen.

Dabei haben sowohl die Schweizer als auch die Liechtensteiner die Möglichkeit zusätzlich noch in Online Casinos zu spielen. In der Schweiz stehen heute 10 legale Online Spielbanken für Schweizer Spieler zur Auswahl. Es gibt viele Online Casinos für Spieler aus Liechtenstein im Internet. Das alles ist erfreulich für Spielerinnen und Spieler aus der Schweiz, kann aber auch Risiken mit sich bringen.

Verbot von Glücksspielen von Regierungschef-Stellvertreterin in Liechtenstein abgelehnt

Trotzdem hat das Fürstentum Liechtenstein nach einer Abstimmung im Parlament Anfang 2023 laut der Bundesrätin und Regierungschef Stellvertreterin Sabine Monauni ein Verbot von Glücksspielen abgelehnt. Die Bundesrätin und Regierungschef Stellvertreterin Sabine Monauni äußerte dazu, dass ein Verbot für Liechtenstein viel zu radikal wäre. Außerdem seien die Glücksspiel-Einnahmen laut Regierungschef Stellvertreterin Sabine Monauni viel zu wichtig für den Staatshaushalt.

Spielsperre in der Schweiz

Durch die neue Freiheit im Glücksspiel für die Schweizerinnen und Schweizer kommt es natürlich auch zu Fällen, in denen Spielerinnen und Spieler ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen können. Die Experten von Casinosquad.ch hatten zu diesem Thema bereits berichtet, dass es hierfür ein eigenes Sperrsystem für das Geldspiel in der Schweiz gibt.

So soll eine weitere Spielsucht von Spielerinnen und Spieler verhindert werden, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen können. Wer also solche Spielsperren auferlegt bekommt, kann im ganzen Land nicht mehr ins Casino gehen. Allerdings gilt das nur für die Schweiz und nicht in anderen Ländern.

Schweizer Spielsperren in anderen Ländern – kein Abkommen

Natürlich kann die Schweizer Regierung nicht einem anderen Land vorgeben, was diese zu tun haben. Die Schweizer Justizministerin hat natürlich in Liechtenstein nichts zu sagen und kann auch keine Sperrlisten des eigenen Landesvorgeben. Es gibt diesbezüglich auch keinen Datenaustausch der Spielsucht-gefährdeten Personen und ihren Daten und Sperren.

Kurz gesagt: In Nachbarländern gelten die einheimischen Spielsperren nicht. Liechtenstein wird inzwischen als Las Vegas von Europa bezeichnet, weil es so viele Casinos auf einer so kleinen Fläche gibt. Das Fürstentum hat die höchste Casinodichte aller europäischer Länder.

Trotzdem gibt es in Liechtenstein keine übergreifenden Spielsperren in den Casinos. Falls den Spielern der Eintritt aufgrund von Spielsperren in Casinos verwehrt wird, gilt das immer nur für ein einziges Casino. Ein Austausch von Daten findet nicht einmal unter den Casinos in Liechtenstein statt. Daher werden von Liechtenstein auch keinerlei Schweizer Daten von Spielsperren im Austausch berücksichtigt.

Auch im Liechtenstein Online Casino gibt es keine Sperren

Im Casino Liechtenstein online werden ebenso keine Sperren über gefährdete Personen verhängt. Natürlich sperrt auch kein Liechtenstein Casino online Personen aus der Schweiz. Trotz Sperre in der Schweiz können die einheimischen Spieler mangels Abkommen also jederzeit in der Online Spielbank in Liechtenstein spielen. Viele gesperrte Personen aus anderen Ländern nutzen daher auch diese Möglichkeit mangels Abkommen im Casino online Liechtenstein zu spielen.

Warum Gesperrte trotzdem nicht im Online Casino Liechtenstein spielen sollten

Spielen Sie als Gesperrter mangels Sperr-Abkommen der Länder lieber nicht im Online Casino Liechtenstein. Schweiz hat dort zwar nicht direkt Einfluss auf die Sperren. Aber daheim kann einem Schweizer Bürger eine empfindliche Geldstrafe blühen.

Doch es geht noch weiter. Sie riskieren sogar eine Strafanzeige wegen Betrugs, weil Sie es wissentlich ausgenutzt haben, dass es kein Sperr-Abkommen mit Liechtenstein gibt, obwohl Sie sich daheim aufgrund Ihrer Spielsucht bereits verschuldet haben.

Laut dem Inhalt des Schweizerischen Strafgesetzbuches (StGB) kann ein Spieler, der trotz Spielsperre im Casino spielt, mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren belegt werden. Wie viel es genau ist, liegt im Ermessen des Richters. Die Höhe der Geldstrafe hängt wiederum von verschiedenen Faktoren ab, wenn Sie trotz Sperre in Casinos spielen.

Ein Schweizer Casino musste einmal 1,5 Millionen Franken für die Nichtbeachtung einer Sperre zahlen. Die Höhe der Geldstrafen für Spieler sind hingegen nicht öffentlich bekannt, aber sicherlich empfindlich hoch. Andere Länder sind dabei nicht so streng wie die Schweiz.

Fazit zum Spielen im Liechtensteiner Casino trotz Spielsperre

Mangels Abkommen kann jeder Schweizer mit Sperre in Liechtenstein sowohl in Casinos vor Ort als auch in Online Casinos spielen. Das gilt genauso für alle anderen Länder wie Deutschland, Österreich oder Italien. Die Sperre gilt nur daheim in den Online Spielbanken und Spielcasinos in der Schweiz. Sie sollten jetzt aber im Bild sein, dass diese Verhalten gefährlich werden kann.

Sollte die Schweizer Justizministerin oder die Beamten der Justizministerin davon Wind bekommen, drohen empfindliche Strafen. Die hohe Geldstrafe ist da noch das kleinste Übel. Sie können sogar bis zu drei Jahre ins Gefängnis gehen, nur weil Sie in einem Liechtensteiner Spielcasino ein paar Spielautomaten zocken wollten. Das lohnt sich wohl gar nicht. Wir empfehlen Ihnen daher, sich auch ohne Abkommen an eine Sperre in allen Ländern zu halten.